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  2024


Der Initiator Gerd Steinle
Kulturpreisträger der Stadt Rodgau
NATURKULTUR findet dieses Jahr statt!!                         Bildergalerie

Die 8. Waldkunstausstellung NATURKULTUR - Ein Zusammenspiel von Kunst und Natur- wird dieses Jahr von Sonntag 30.Juni bis Samstag 27.Juli stattfinden. Nach der langen Pause, bedingt durch Baumaßnahmen auf der Zufahrt, freuen sich alle Ausstellenden ihre Arbeiten wieder präsentieren zu können. Auf Schrifttafeln werden Künstler und Werk vorgestellt, sodass sich jeder Besucher mit dem Gezeigten auseinandersetzen kann.

An dem ca.1,8 km langen Rundweg im Langenloh (hinter Don Bosco Heim) in Rodgau Nieder-Roden werden an vielen Stationen Arbeiten von Künstlern und Projektgruppen präsentiert.

Seit 2008 bietet der Waldkunstpfad, mit Unterstützung des Forstamts Langen, im zweijährigen Rhythmus eine besondere Gelegenheit, Natur, Wald und Kunst aus einem anderen Blickwinkel auf sich wirken zu lassen.

Der Waldkunstpfad ist jederzeit frei zugänglich.

Führungen werden an mehreren Terminen angeboten.

Weitere Details finden Sie unter Öffnungszeiten.

 

Zusammenarbeit mit dem Forstamt Langen

Die Naturkultur-Ausstellung wurde erstmals 2008 zum 130-jährigen Jubiläum des Forstamts Langen veranstaltet und findet seitdem alle zwei Jahre statt.

Ansprache von Melvin Mika (Leiter des Forstamts Langen) zur Vernissage

Iris Husermann, Försterin und Waldpädagogin in Rente



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Ansprache von Melvin Mika zur Vernissage der Waldkunstausstellung "Naturkultur"

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde des Waldes,

allenthalben hört man wie sich der Diskurs zu eigentlich egal welchem Thema verschärft. Ob bei den weltbewegenden Themen wie Klimawandel oder Krieg oder auch bei weniger globalen Themen wie Fahrradstraßen Brennholzbereitstellung. Der ein oder andere konnte dies sicherlich auch schon am eigenen Leibe erfahren.

Insbesondere beim Thema Wald, der vielen Menschen so viel bedeutet, konnten wir dies feststellen.

Diskussionen, Meinungsaustausch und unterschiedliche Standpunkte sind wichtig und bringen uns voran. Wohingegen der ideologisch aufgeladene Diskurs sowie das Reden übereinander statt miteinander meist nicht zielführend ist und letztlich zur Verhärtung der Fronten führt.

Darunter leidet nicht nur der Mensch sondern häufig insbesondere die Sache für die man sich einsetzt - sei es der Klimaschutz, das gesamte Waldökosystem oder auch nur die Kahlrückige Kerbameise. Nur der aufrichtige und wertschätzende Dialog vermag Brücken zu bilden, die dauerhaft tragen.

Dass dieser aufrichtige Dialog verstetigt oder sogar weiterentwickelt wird, ist es notwendig im Gespräch zu bleiben und ja - manchmal auch aufeinander zuzugehen. Hierzu kann die Waldkunstausstellung beitragen indem sie Menschen mit unterschiedlichen Ansichten, Erlebnissen und Meinungen zusammenbringt und zum Austausch einlädt.

Aber nicht nur das leistet die Waldkunstaustellung. Die Kunstwerke machen auch Aufmerksam auf die Verletzlichkeit des Waldes, seine Ästhetik und Schönheit und auf seinen hohen Wert, den er für uns hat.

Der Ort hier im Staatswald in Nieder-Roden könnte dafür nicht besser geeignet sein. So laden die Kunstwerke dazu ein durch den Wald zu gehen, der vom Klimawandel stark beeinflusst wurde. Die nicht standortsangepassten Fichten sind vor Jahren schon abgestorben. Die Natur verjüngt sich aber auch die Pflanzung von heimischen Eichen wurde umgesetzt. Gleichzeitig wird Holz geerntet und die Wege müssen für die vielen Waldbesucherinnen und Waldbesucher in Schuss gehalten werden. Und wenn Sie genau schauen gibt es einige Bereiche mit Totholz in liegender oder stehender Form, damit auch die Flora und Fauna ein abwechslungsreiches Ökosystem vorfindet.

Ich lade Sie ein bei dem Begang der Kunstwerke auch auf diese Punkte zu achten - ein Spannungsfeld, das wohl austariert sein muss. Eine Aufgabe die in der aktuellen Situation durchaus herausfordernd ist.

Zu guter Letzt einen dritten Aspekt, den die Waldkunstausstellung fördert und zwar die Beziehung zum Wald. Viele Menschen haben sich in den letzten Jahrzehnten von der Natur entfernt. Das ist problematisch, denn wie kann man etwas schützen, wenn man es nicht kennt?

Lutz Rathenow zeichnet in seinem Gedicht 2084 ein düsteres Bild:

Wälder betrachten
in dreidimensional gestalteten Büchern
Nachts der Traum von Bäumen
am Rande der täglich befahrenen Straße
zwischen drei vier Städten
die keiner mehr trennen kann
Was Vögel sind fragen Kinder
Die Eltern zeigen einen Film
der Reihe "Ausgestorbene Lebewesen"

Und einmal pro Woche
ziehen die Familien aus
zur Erholung ins Naturmuseum:
bestaunen Gräser Fische Pflanzen
und wundern sich
wie früher es Menschen aushalten konnten
inmitten des Gestanks
nicht künstlich gezüchteter Blumen

Lutz Rathenow

Durch diese Ausstellung wird der Wald wieder ins Bewusstsein gerückt und vielleicht gelingt es mit Hilfe genau solcher Veranstaltungen, dass sich die Menschheit nicht vollständig vom Wald entfernt und das Gedicht von Lutz Rathenow Lyrik bleibt und nicht Wirklichkeit wird.

Vielen Dank!

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